Schon nach wenigen Tagen ist ein Medion CD-/MP3-/Kassenspieler kaputt, das heißt er spielt keine CDs mehr ab. „Wir vermuten, dass unser Sohn an dem Gerät, das wir ihm zu Weihnachten geschenkt haben, äh, das ihm das Christkind gebracht hat, zu viel herumgedrückt hat,“ wird mir am Telefon erklärt. Der Händler wollte den Player gar nicht erst zurücknehmen, sondern hat gleich farbrikneuen Ersatz geschickt.
„Wir haben uns gedacht, dass Sie das Gerät vielleicht reparieren und es an eine gemeinnützige Einrichtung weitergeben können. Zum Wegwerfen ist es uns einfach zu schade.“
Natürlich versuche ich, den Player für einen guten Zweck kostenlos zu reparieren.
Der Defekt: Wenn man eine CD einlegt, fängt die CD zu rotieren an, aber man hört ein unschönes Kratzen und nach ein paar Sekunden erscheint „no“ im Display. Nimmt man die CD heraus, lässt sich der kleine Drehteller des Players ohne Widerstand drehen, aber wenn man eine CD einlegt, schleift sie beim Drehen. Das sieht nach einem mechanischen Problem aus.
Für seine 59,99 Euro ist das Gerät (Bild 1) erstaunlich leicht zu öffnen. Keine Spezialschrauben, sondern normale Kreuzschlitze.
Nachdem das Innenleben und die kleine CD-Einheit ausgebaut sind (Bild 2), ist die Ursache leicht zu erkennen: Der Motor und der Laser sind auf eine Metallplatte, die auf rosa Gummimuffen elastisch gelagert ist, nur aufgeschnappt.
Einer der beiden Schnapper hat sich gelöst (Bild 3, ganz links), sodass die CD-Einheit leicht schief liegt und sich die CD nicht frei drehen kann. Der Schnapper ist schnell eingedrückt (Bild 3, zweites Bild), springt aber genauso schnell wieder heraus. Während nämlich der intakte Schnapper mit einem Lacktropfen fixiert ist (Bild 3, drittes Bild), fehlt diese Stabilisierung bei dem anderen (Bild 3, ganz rechts). Wurde das Fixieren des Schnappers bei der Montage vergessen? Oder hätte ein zusätzlicher Lacktropfen die Herstellungskosten unnötig erhöht?
Ich habe den losen Schnapper mit Zwei-Komponenten-Kleber fixiert. Und der CD-Player spielt wieder.
Das Gerät bekommt eine Freundin für das Sozialpsychiatrische Zentrum, in dem sie arbeitet.