Ein Plattenspieler aus den 1970er-Jahren hatte zuerst nur das Problem, dass sein Tonarm nach dem Abspielen einer Platte nicht mehr in die Ausgangsposition zurückkehrte. Doch dann machte es nach dem Einschalten „wusch“, das rote Lämpchen ging aus, es roch nach „durchgeschmort“, und der Plattenspieler war mausetot.
Der Entstörkondensator war sichtbar durchgeschmort und aufgeplatzt (Bild 1) und hat die Feinsicherung im Gerät schmelzen lassen. Nach Auswechseln von Kondensator und Sicherung und Ersetzen einiger altersschwacher Elkos ließ sich der Plattenspieler wieder einschalten und spielte Platten ab. Der Tonarm schaffte es aber weiterhin nicht zurück aufs Ruhebänkchen.
In Foren fand sich schnell der Hinweis, dass das am abgenutzten „Pimpel“ (so heißt das Teil auch bei Dual) liege (Bild 2, der rote Pfeil weist auf die Achse, auf der der Pimpel sitzt bzw. sitzen sollte). Der Pimpel sorgt dafür, dass die schwarze Kunststoffplatte, die von einer ausgeklügelten Mechanik angetrieben wird, den Tonarm zur Einlaufrille und am Schluss zurück auf die Ablage bewegt. Ersatzpimpel gibt es online in verschiedenen Ausführungen zu kaufen. Alle sollen angeblich ihren Dienst tun.
Ich bestellte rote und gelbe Pimpel (Bild 3), aber keiner funktionierte. Die Kunststoffkappen passten zwar auf die Achse (Bild 4), aber ihre Oberfläche war viel zu glatt. Die Reibung reichte daher nicht aus, um den Tonarm zu bewegen.
Also schnitt ich aus einem Stück Gummi einen Pimpel zurecht, bohrte ein Loch hinein und setzte ihn auf die Achse (Bild 5). Video 1 zeigt, dass die Reibung jetzt ausreichte, damit die schwarze Kunststoffplatte den Tonarm mitnehmen konnte.
Und siehe da: Der Tonarm bewegte sich wieder problemlos in die Ausgangsposition zurück (Video 2).